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Zunfthaus der Narrizella Ratoldie in Radolfzell, 2009

Kennzahlen:
Umbauter Raum:   2.740 m3
Nutzfläche:                500 m2
Verkehrsfläche:          80 m2

 

 

Das künftige Zunfthaus der Fasnachtszunft Narrizella Ratoldi 1841 e. V. aus Radolfzell entsteht in historischen Gemäuern der Radolfzeller Altstadt. Das Gebäude in der Kaufhausstraße 3 gehört in den Kernbereich der hochmittelalterlichen Stadt und ihre Parzellen dürften bereits im 10. Jahrhundert bebaut gewesen sein. Einerseits hinter dem Rathaus, andererseits an einem wichtigen Platz gegenüber dem Kornhaus und der Münzschmiede gelegen, zählt es zu den prominentesten Objekten der Altstadt. Das Gebäude wurde nachweislich (dendrodatiert) um 1511 erbaut. Sowohl die noch sichtbaren Überplanungen (Scheunenteil, Dachstuhl) des Fachwerks als auch der gewölbte Keller mit einem Brunnen und spätgotischen Kragsturz-Portal sind dieser Zeit zuzurechnen. Die ehemalige Scheune wurde in der Barockzeit bzw. im 19. Jh. mit einem Wohnteil teilweise ausgebaut. Die volle Scheunenhöhe blieb im Flurbereich mit 3.40 Meter sichtbar. Von diesem Haus erstreckt sich entlang der westlichen Grundstücksgrenze eine zum Teil über 6 Meter hohe Wackenmauer (teilweise Reste der romanischen Marktsiedlung) nach Süden bis zur Seestraße. An dieser Parzellenmauer wurde 1908/11 eine langgezogene zweigeschossige Werkstatt errichtet. Ein Grenzstreit mit dem südlichen Nachbar führte dazu, dass das Anwesen den westlichen Teil des Adlers zugeschlagen bekam und somit heute idealer Weise über eine Zugang (Scheunentor) von der Seestraße her verfügt. Der Bereich der ehemaligen Werkstatt wird, durch einen selbsttragenden Neubauteil in Stahl-Holzkonstruktion, ein Saal für Veranstaltungen entstehen. Die Stahlkonstruktion wird frei vor der historischen Mauer gestellt und mittels Punktlager der Deckenträger sowie punktuell durch Schrauben und Dübel in der Stadtmauer befestigt werden. Die offene Glasfassade und zwei Oberlichter lassen den Neubau filigran wirken.

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